Wo sonst die Schützenbruderschaft St. Sebastianus einmarschiert und zünftige Feste feiert, kamen diesmal rund 400 Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler samt Lehrkräften aus allen verbundweiten Alexianer-Bildungszentren zusammen. Zwei Tage diskutierten, arbeiteten und feierten die jungen Erwachsenen gemeinsam in der Schützenhalle im hochsauerländischen Oeventrop. Der Alexianer-Schülertag ist seit Jahren das zentrale Event für alle Pflege-Auszubildenden der Alexianer Gruppe im zweiten Lehrjahr.
Die Anreise erfolgte in Bussen, geschlafen wurde in den umliegenden Jugendherbergen. Als Moderator führte Michael Bührke aus der Alexianer-Region Münster durch die Veranstaltung. „Ich finde es beeindruckend, die Vielzahl und Unterschiedlichkeit aller Auszubildenden im Alexianer-Verbund zu erleben: Viele unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichsten Regionen, die ein gemeinsames Ziel bewegt und in Bewegung bringt! Diese Energie, dieser Spirit ist in den zahlreichen Aktivitäten, aber auch in den einzelnen Gruppen immer wieder ansteckend!“ sagte Michael Haas, Schulleitung Alexianer Akademie für Gesundheitsberufe Berlin.
In diesem Jahr waren die Pflegeschüler dazu aufgerufen, sich in 15 Gruppen mit den Leitsätzen der Alexianer auseinander zu setzen und diese in ihre junge Sprache zu „übersetzen“. Am Ende wurden die Ergebnisse in kleinen Video-Clips aufgezeichnet und dem Auditorium auf der eigens aufgebauten Bühne vorgestellt. Es gab weniger Vorträge als im vergangenen Jahr, dafür mehr Gruppen- und digitales Arbeiten. „Wir nehmen das Feedback und die Anregungen der Teilnehmenden ernst. Und das war ein Wunsch aus dem vergangenen Jahr: weniger Vorträge, mehr Austausch in Gruppen“, berichtete Julia Rickert, Referentin aus dem Referat Christliche Ethik, Leitbild und Spiritualität, die zu Beginn der Veranstaltung einen geistlichen Impuls gegeben hatte.
Zwei Begriffe, die immer wieder fielen und die für alle Nachwuchspflegekräfte eine immense Bedeutung haben, waren Wertschätzung und Respekt. „Das zu erfahren bedeutet uns mehr als vieles andere“, so die Gruppenmoderatoren bei ihrer Ergebnispräsentation.
„Ich denke, als Alexianerbruder und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung der Alexianerbrüder, ist es wichtig, dass die christlichen Werte nicht aus den Augen gelassen werden und immer im Fokus bleiben. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt und es ist egal, welche Herkunft er hat, ob arm oder reich oder welcher Religion dieser angehört. Den Geist der Alexianerbrüder, den müssen wir wahren und in all unseren Einrichtungen spürbar machen“, sagte Bruder Bernhard Maria Flägel, der an beiden Tagen dabei war. „Dieser Auftrag ist mir wichtig, dass wir miteinander den Weg gehen. Wir arbeiten alle zusammen, Hand in Hand. Und diese Veranstaltung hat mir gezeigt, dass das Miteinander für die jungen Menschen eine große Bedeutung hat“.
Eine große Bedeutung hat auch der Austausch untereinander und die Vernetzung mit Teilnehmern anderer Pflegeschulen. „Wir haben vielfach vernommen, dass sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch mehr untereinander austauschen und vernetzen wollen. Das nehmen wir mit in die Planungen für den Alexianer-Schülertag 2024“, sagte Timo Koch aus dem Organisations-Team.
Die Vorbereitungen haben bereits begonnen und zwei wichtige Änderungen stehen schon fest: Der Schülertag wird einen anderen Namen bekommen und erstmals an der neuen Alexianer-Zentralschule für Gesundheitsberufe am Dreieckshafen in Münster stattfinden. „Der Name wird das Ergebnis aus kleinen Gruppenarbeiten sein und kommt somit von den Nachwuchspflegekräften selbst“, betont Julia Rickert. Der dann neue Alexianer-Schülertag wird am 1. und 2. Juli 2024 stattfinden. Natürlich wieder mit der traditionellen großen Party am Abend.